Woche 11

Die, arbeitsmässig gewohnt normale Woche, wurde wieder einmal durch einen Ausflug unterbrochen: 

Am Dienstag fuhren wir, also die Klosterzeitler, die Kandidaten, Frater Klemens sowie der Novizenmeister P. Justinus mit seinem Sozius P. Lorenz, nach Sachseln, genauer gesagt nach Flüeli- Ranft, wo wir auf den Spuren von Nikolaus von Flüe, auch bekannt als Bruder Klaus, unterwegs waren.

Nikolaus von der Flüe lebte vor gut 600 Jahren mit seiner Familie in in Flüeli. Als Ratsherr und Richter war er bekannt und angesehen. Er war tief gläubig und sehnte sich nach einem Leben als Einsiedler. So beschloss er, mit der Zustimmung seiner Frau und seiner ältesten Söhne, die Familie zu verlassen und als Einsiedler ins Elsass zu gehen. Doch schon kurz vor Basel kehrte er, nachdem er Nachts eine Vision hatte, wieder um und liess sich im "Ranft" einer kleinen Schlucht, nur etwa 10 Minuten von seinem Haus entfernt, nieder, wo seine Söhne ihm eine Einsiedelei bauten.

Dort lebte er ein asketisches Leben, ernährte sich nur von der Eucharistie und war Ratgeber für viele Menschen. 

Besonders wichtig wurde er als Schlichter eines nicht näher bekannten Streits zwischen den damaligen Eidgenossen. Bis heute wird er so als "Retter der alten Eidgenossenschaft" verehrt. 

So fuhren wir am Morgen nach Sachseln, wo wir zunächst die Pfarr- und Wallfahrtskirche mit seinem Grab besuchten: 

Später fuhren wir dann nach Flüeli und stiegen in den Ranft, wo wir die Messe feierten.

Mittags assen wir, bei traumhafter Aussicht, in einem nahe gelegenen Dominikanerinnenkloster. 

Am Nachmittag erhielten wir noch eine Führung durch das Dorf, Bruder Klaus' Geburtshaus, sein Wohnhaus...  

... und die Einsiedelei.

Auch bei diesem Ausflug hatten wir wieder grosses Glück mit dem Wetter und kamen dann, pünktlich zum Abendessen, wieder nach Einsiedeln.

Ich habe noch ein paar Ferientage übrig, das wird, sofern Corona mir keinen Strich durch die Rechnung macht, also nicht mein letzter Ausflugsbericht gewesen sein. 

Pax et Bonum

Simon