So trug es sich zu, dass ich am 21. Tag des 21. Jahres im 21. Jahrhundert gegen 15 Uhr am Bahnhof Roma Termini ankam, wo ich von Padre Rafaele, einem brasilianischen Mönch, der in St. Anselmo Cellerar (also "Finanzminister") und für die Volontäre zuständig ist.
Vorbei an Kolosseum und Forum Romanum ging es durch den römischen Stadtverkehr, der auch während des jetzigen Lockdowns recht abenteuerlich ist, auf den Aventin, in die Primatialabtei Sant' Anselmo.
Sant' Anselmo ist kein "klassisches" Kloster. Es gibt zwar das klassische Klosterleben, mit den gemeinsamen Gebetszeiten und Mahlzeiten im Refektorium, Sant' Anselmo hat aber selbst keine eigenen Mönche. Alle Mönche, die hier leben, sind Mönche aus anderen Klöster von überall auf der Welt, die hier leben, um zu studieren oder sind selbst Professoren oder gehen einer anderen Tätigkeit in Rom nach.
Außerdem residiert der Abtprimas hier. Es ist der oberste Repräsentant des Benediktinerordens. Da der Benediktinerorden stark föderalistisch aufgebaut ist, hat er nicht die gleiche Macht, wie beispielsweise der Generalobere der Zisterzienser, vielmehr repräsentiert er den Orden in Rom.
Die Gemeinschaft ist recht groß, derzeit sind es etwa 100 Mönche.
Insgesamt geht alles lockerer zu, als in Einsiedeln. Die Gebetszeiten sind recht komprimiert, morgens Laudes und Messe zusammen, Mittags ein kurzes Mittagsgebet, Abends dann erst um 19:15 Uhr die Vesper, sofort das Abendessen und dann sofort die Komplet.
Im Gegensatz zu Einsiedeln brauche ich nicht an allen Gebetszeiten teilzunehmen. Ich genieße es also, hier regelmäßig ausschlafen zu können. Ich arbeite auch viel weniger als zuvor. Habe ich in Einsiedeln 4 bis 5 Stunden pro Tag gearbeitet, sind es hier nur ein bis zwei Stunden am Tag, wenn überhaupt. Ich werde mir also noch eine Beschäftigung suchen, damit mir nicht langweilig wird.
Zum Abschluss noch ein paar Bilder meiner ersten Tage hier.
Bis bald
Pax et Bonum
Simon
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