Montag, 14. Juni 2021

Weiße Zone!

Nachdem wir nun in der weißen Zone sind, können wir nun die vielen Vorteile, die uns die wenige Arbeit bringt, wirklich nutzen: 

In der sogenannten "weißen Zone" gibt es nämlich so gut wie gar keine Beschränkungen mehr. So findet man uns Volontäre häufig in Restaurants oder Bars - je nach Uhrzeit mit Cappuccino oder Aperol Spritz.

So langsam wird es heiß hier in Rom. Dass führt dazu, dass meine Haut, trotz Sonnencreme, von der "weißen Zone" in die "rote Zone" übergegangen ist. Zu den Annehmlichkeiten von Sant'Anselmo gehört nämlich auch ein recht großer Pool hinter dem Haus. Ich habe mein Leben in den letzten Tagen so ziemlich an den Pool verlagert, so warm ist es inzwischen. Die Mönche in ihren Kutten beneide ich derzeit nicht... 


Aber auch zum Strand von Ostia haben wir von Sant'Anselmo nicht einmal eine Stunde, weshalb wir Volontäre nun auch dort recht häufig anzutreffen sind. 


Letztes Wochenende haben mich noch meine Eltern und mein Bruder besucht. Dabei konnten sie in den Genuss meiner stadtführerischen Qualitäten kommen. Auf dem Plan standen unter anderem die Vatikanischen Museen, der Petersdom, meine Lieblingseisdiele mit dem typisch italienischen Namen "Günther" und die Altstadt mit ihren vielen Plätzen und Kirchen. Die U-Bahn ist recht schlecht ausgebaut und fährt kaum zu den wichtigen Orten, sodass man entweder mit dem Bus fahren oder zu Fuß gehen kann. Da nicht einmal die römische Verkehrsgesellschaft wirklich einen Überblick über das Busnetz hat (das alltägliche Chaos erweckt zumindest diesen Anschein), bleibt meistens nur, zu Fuß zu gehen. 

Und so fuhr meine Familie nach drei Tagen und jeweils mehr als 20.000 Schritten auf dem Schrittzähler sehr müde nach Hause. 

Was die Arbeit angeht, die ja normalerweise recht viel Raum im Alltag einnimmt, lässt sich wenig sagen: Der Arbeitsplan, der sich seit Februar kaum verändert hat, ist mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen. 

Auch unser Italienischkurs ist inzwischen abgeschlossen. Ich habe die interne Prüfung abgelegt und könnte jetzt damit an einer der päpstlichen Universitäten hier in Rom studieren.  Na ja, mal sehen... 

Drei meiner fünf freien Vormittage kann ich zum Orgel üben nutzen. Ich habe mir das Begleiten von Gregorianik angeeignet und kann nun immer wieder mal bei der Vesper Orgel spielen. 

Mit dem Ende des Semesters ist nun auch mein Altgriechischkurs beendet. Im Moment ist Prüfungszeit für die Studenten. Und sobald diese beendet sind, werden die Studenten wieder in ihre Klöster zurückkehren. Bald werden auch die Professoren abreisen, sodass sich die Anzahl der Kollegsbewohner von gut 80 auf nichtmal 20 reduzieren wird. 

Daran merke ich, dass meine Klosterzeit sich tatsächlich langsam dem Ende zuneigt. 

Aber die verbleibende Zeit werde ich noch sehr genießen. 

Abschließend noch ein paar Fotos: 






Pax et bonum, 

Simon

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