Freitag, 21. August 2020

Eine kleine Einführung


“Wat wills du eigentlich da?”  wurde ich, in guter Ruhrgebietsmanier, vor dem Beginn meiner Klosterzeit mehrfach gefragt.

Es fiel mir tatsächlich nicht leicht, diese Frage aus dem Stegreif zu beantworten. Was will man schon im Kloster?

Vielleicht vorher kurz zu mir: Ich heiße Simon, bin 18 Jahre alt und lebe mit meiner Familie in Bochum-Wattenscheid. Zur Schule bin ich in Essen gegangen und habe sie dieses Jahr mit dem Abitur abgeschlossen.

Für mich stand eigentlich schon recht lange fest, dass ich nach der Schule für ein Jahr ins Ausland gehen will. Ich hatte geplant, ein halbes Jahr nach China zu gehen und dann für ein halbes Jahr an der Klosterzeit in Jerusalem und Montserrat teilzunehmen.

Aber bei dem Gedanken, in China womöglich ein halbes Jahr auf Messen und Orgel spielen verzichten zu müssen, wurde mir unwohl. Außerdem wäre ich dort im Grunde alleine gewesen, ich wollte lieber in eine Gemeinschaft eingebunden sein. Daher entschied ich mich gegen China und für ein ganzes Jahr Kloster.

Und so gehe ich nun, sofern mir Corona keinen Strich durch die Rechnung macht, jeweils drei Monate nach Einsiedeln, St. Meinrad (USA), Tabgha (Israel) und Montserrat (Spanien).

Benediktinisches Leben hat mich schon lange fasziniert. Das rhythmisierte Leben, die Liturgie, die Ruhe… Klöster sind sicher gute Orte, um sich nach 12 Jahren Schule eine Auszeit zu nehmen.

An der Klosterzeit freut mich sehr die Ambivalenz zwischen dem behüteten Klosterleben, der Stabilität, der Kontemplation und dem Unterwegssein, dem Erleben von unterschiedlichen Orten und auch der Ungewissheit - schließlich ist im Moment doch noch ungewiss, wo ich nach den drei Monaten in Einsiedeln sein werde.

Trotzdem freue ich mich jetzt auf die Zeit in der Schweiz. Ich bin sehr gut aufgenommen worden und fühle mich sehr wohl.

Zur Einführungwoche erscheint dann kurzfristig ein Beitrag.


Pax et Bonum! (Darf man das im Benediktinerkloster sagen? :D)

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